Pisten am Tiefenbachgletscher © Sebastian Lindemeyer | Schneehoehen.de

Skifahren im Herbst: Sölden

15.10.2021
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Sölden - ein klangvoller Name für alle wintersportbegeisterten Urlauber. Im breiten und beliebten Ötztal gelegen, zählt Sölden zu den bekanntesten Skigebieten Österreichs. 31 Bergbahnen, 144 Pistenkilometer - doch vor allem ist Sölden für seine Exklusivität, hervorragende Gastronomie und das Après-Ski-Life bekannt. Letzteres war durch die Covid-19-Pandemie lange auf Eis gelegt, nichtsdestotrotz ist Sölden auf der Wunschliste vieler Skiurlauber weiterhin ganz oben angesiedelt.

Breite Pisten am Rettenbach- und am Tiefenbachgletscher

Schon im Herbst kann man in Sölden Skifahren gehen - und zwar hoch oben an Rettenbach- und Tiefenbachgletscher. Vom Ortszentrum Sölden ist man mit dem Auto oder dem Gletscher-Skibus in knapp 20min auf dem großen Gletscherparkplatz angekommen. Die mautpflichtige Gletscherstraße (für Skipassinhaber kostenlos) bleibt im Winter, ab der Öffnung des Skigebietes Giggijoch, übrigens geschlossen. Dann kommt mit ganz einfach über das Giggijoch und mit dem Gletscherexpress (8er-Gondel) zum Rettenbachgletscher.


Hier findet auf der der Piste 31 Schwarze Schneid (schwarz) jeden Oktober auch der Weltcup-Auftakt der Alpinskifahrer statt. Die anspruchsvollen Riesenslalom-Rennen sind seit vielen Jahren so etwas wie der Startschuss in den Winter. Leider, und das ist die Kehrseite der Medaille, sorgen die Rennen auch dafür, dass der schöne Hang den Großteil des Oktobers für "Normalskifahrer" gesperrt bleibt. Wer sich diese anspruchsvolle Piste (siehe Bilderserie), auf der sich die schnellsten Skifahrer der Welt um den ersten Weltcup-Sieg der Saison streiten, nicht entgehen lassen will, der sollte seinen Besuch auf die Zeit nach dem Weltcup legen.

Etwa 30 Kilometer Piste für Herbstskifahrer

Doch auch ohne den Weltcup-Hang bietet das Gletscherskigebeit von Sölden fast 30 Kilometer Piste, die man befahren kann. Hinauf geht es vom Gletscherparkplatz Rettenbach in zwei Sektionen mit der 8EUB Schwarze Schneid bis auf 3.247 Meter Höhe. Von hier ziehen sich mehrere blaue Abfahrten wieder hinunter zur Mittelstation, zum Seiterjöchl-Schlepplift oder durch den legendären Gletschertunnel rüber in Richtung Tiefenbachgletscher.


Auf der etwas sonnenverwöhnteren Seite erstrecken sich schöne, breite Carvingpisten an Mutkogl-Schlepplift, Tiefenbach-Gondelbahn und Seitkar-6er-Sessellift. Geprägt wird das Skifahren im Gletscherskigebiet Sölden von wunderschönen Ausblicken auf die Ötztaler Alpen, Wildspitze oder rüber ins Pitztal. Besonders empfehlenswert: Das Panorama an der Bergstation der Tiefenbachbahn auf knapp 3250 Metern Höhe! Hier findet sich der "BIG3 Panorama-Felssteg Tiefenbachkogl": An Stahlseilen ist ein stählerner, glasverkleideter Steg aufgehängt, der 20 Meter über den Gletscher-Abgrund hinausragt und im luftigen Nichts endet. Wer Höhenangst hat, der sollte lieber fernbleiben, allen anderen sei der Blick auf die Wildspitze und den leider stets weiter schwindenden Mittelbergferner (zweitgrößter Gletscher Tirols) absolut empfohlen.

Oktober-Skifahren in Sölden: Top-Bedingungen schon früh im Herbst © Schneehoehen.de

Hotel- und Ausgehtipps

Sölden kann auch im Herbst, wo in anderen Tälern die meisten Hotels noch geschlossen sind, in Bezug auf die Unterkünfte aus dem Vollen schöpfen. Zahlreiche hochwertige Hotels finden sich direkt im Ortszentrum - hier bleiben wenig Wünsche offen, wenn man das nötige Budget mitbringt. Gerade im Herbst finden sich aber auch viele Angebote für Skiurlauber, mit denen man sehr günstig fährt. Zudem gibt es in Sölden viele Gastgeber, die preiswerte Ferienwohnungen anbieten.


Wir kamen bei unserem Kurzaufenthalt in Sölden im Oktober im "die berge lifestyle-hotel" unter - und das bekommt von uns eine absolute Empfehlung. Freundlicher Empfang, hochmoderne und gleichzeitig gemütliche Zimmer, ein spektakulärer Spa-Bereich mit großem Sky-Pool, sehr gutes Frühstück, Tiefgarage, zentrale Lage - und das zu einem akzeptablen Preis.


Und wie siehts mit Party aus? Davon gibt es in Sölden natürlich mehr als genug. Die beliebtesten Hot Spots zum Après-Ski sind unter anderem das die Schirmbar Sonne, das Fire & Ice, der große Club Katapult, die Kult-Bar Philipp, das Marco's, die Giggi Tenne und das Kuckuck an der Giggijochbahn, das Almrausch oder auch das Halli Valli - um nur einige zu nennen. Mal geht es eher gesittet und edel zu, mal wird auf den Tischen getanzt. Hier findet jeder Party-Freund 100%ig die passende Location.

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Unser Fazit zum Herbstskilaufen in Sölden

Das Ötztal und speziell Sölden hat natürlich viele Vorzüge. Insbesondere eine moderne Infrastruktur, sehr gute Hotels und Gastronomie, einen Hauch von Großstadtflair inmitten fantastischer Bergwelt - in Sölden ist immer etwas los, egal in welcher Saison man herkommt. Das sollte man wissen, wenn man für einen herbstlichen Ski-Kurztrip hierher kommt. Zudem sind gerade im Herbst Dutzende Skiteams vor Ort, die einige Pisten für ihr Training blockieren - das ist schade für diejenigen, die auch im Oktober und November schon ordentlich Geld für einen Skipass hinblättern (2021: 55,50 € Tagesskipass nach dem 20. Oktober, davor 48,00 €).


Dennoch: Pistenqualität- und angebot, Panorama und nicht zuletzt der Einkehrschwung im komplett erneuerten Rettenbach Market Restaurant lohnen sich. Neben dem guten Selbstbedienungsrestaurant gibt es im Gebäudekomplex am Gletscherparkplatz auch das Bedienungsrestaurant "GLETSCHERTISCH" mit einer Schauküche sowie eine große Sonnenterrasse mit Blick auf den Weltcuphang. Und wer nach einem neuen Ski sucht: Am Gletscher gibt es ein großes Testcenter, in dem man sich tageweise die topaktuellsten Modelle von Marken wie Atomic, Fischer, K2, Head oder Völkl leihen kann! Kostenpunkt: 40 € pro Tag (die Ski können so oft gewechselt werden wie gewünscht).