Skifahren in Kanada


Auf geht's nach Kanada

10 Tage lang hatten wir die Gelegenheit, einige der schönsten Skigebiete Kanadas in Alberta unsicher zu machen: Wir durften auf eine von Canada's West organisierte Skireise gehen, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Das Abenteuer beginnt

Flugzeug auf dem Frankfurter Flughafen
Schlechtes Wetter beim Abflug © Schneemenschen GmbH

Unsere Reise beginnt montags, das trübe und bewölkte Wetter in Frankfurt macht uns den Abschied aus Deutschland gar nicht schwer. Von Frankfurt aus starten wir los und ca. neun Stunden später stehen wir in Calgary.

Noch schnell durch die Passkontrolle, an der man schon die nette und freundliche Art der Kanadier zu spüren bekommt, dann holen wir unser Gepäck und das Abenteuer beginnt.

Am Flughafen warten schon unsere Guides auf uns, die uns die ganze Woche über begleiten werden. Unsere Gruppe bestehend aus ca. 20 Personen und wird in zwei Hälften geteilt, je nach skifahrerischem Können. Die Transporter werden beladen und so geht es - mittlerweile ist es schon Abend - auf nach Banff ins Hotel.

Dort angekommen, werden wir herzlich empfangen: Es gibt für jeden ein Getränk und wir besprechen erst einmal den Ablauf der folgenden Woche. Danach gibt es noch ein leckeres Abendessen und wir haben die Gelegenheit, unsere Guides mit Fragen zu bombardieren.

Nach dem Abendessen sind alle sehr müde vom Flug, somit ist der Abend schnell beendet, da wir am nächsten Morgen früh starten.

Skifahren in Lake Louise: Unglaubliche Weiten und Treeruns

Um sieben Uhr treffen wir uns beim Frühstück wieder, das typisch kanadisch ist mit Waffeln, Pancakes und Speck. Natürlich gibt es aber noch mehr Auswahl, sodass niemand auf etwas verzichten muss.

Gut gestärkt und ausgeschlafen geht es los ins Skigebiet Lake Louise. Auf der Hinfahrt durch dieses wunderschöne Tal ist es recht kalt. Als wir im Skigebiet ankommen, begrüßt uns oben auf dem Berg die Sonne und macht uns das Skifahren sehr angenehm. Uns erschließt sich ein unglaubliches Panorama, das uns die riesigen Weiten Kanadas erahnen lässt.

Die Pisten sind super präpariert und sehr weitläufig. Außerdem ist im Skigebiet wenig los und man kann die Abfahrten voll auskosten. Auch hier sind wir wieder begeistert von der Freundlichkeit der Kanadier: Beim Einsteigen in den Lift wird man freundlich begrüßt und gefragt: "How is it going?". So hat man jedes Mal beim Lifteinstieg gleich ein nettes Gespräch.

Wir erkunden das Skigebiet, genießen die Pisten und das Panorama. Zum Mittagessen gibt es einen leckeren Burger und Pommes auf einer der netten Hütten im Skigebiet. Wir erkunden steilere Hänge und begeben uns auf die berühmten kanadischen Treeruns. Obwohl es leider keinen Neuschnee gab, ist dieser Tag dennoch für uns ein Highlight.

Nach dem Skifahren geht es noch auf einen "Absacker" in die Hütte, wir stoßen auf den Tag an und sind sehr zufrieden. Zurück im Hotel geht es noch in die Sauna und den Whirlpool, um uns für den nächsten Tag zu regenerieren.

Schön dekorierte Straße in Banff
Idyllisches Banff © Schneemenschen GmbH

Abends machen wir dann Banff unsicher, der einiges zu bieten hat. Banff ist ein süßer, kleiner Ort mit ganz viel Charme. Wir laufen durch die Hauptstraße, besuchen verschiedene Geschäfte und suchen uns dann einen gemütlichen Platz zum Abendessen. Dies ist auch wieder typisch kanadisch mit Chicken Wings und Burgern. Wir schauen noch kurz beim Bullriding zu, bevor wir todmüde ins Bett fallen.

Sunshine Village und Powderalarm in Lake Louise

Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück auf ins kleine, aber feine Skigebiet Sunshine Village. Auch heute werden wir wieder mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt. Das Panorama in Sunshine Village reicht von Alberta bis nach British Columbia. Wir erkunden zunächst das Gelände und genießen den sonnigen Tag. Danach geht es für uns zurück ins Hotel. Bevor wir essen, gehen wir erneut in den Pool und lassen den schönen Tag Revue passieren.

Am Abend fängt es an zu schneien: Bis in die frühen Morgenstunden fällt das weiße Gold und auch tagsüber schneit es hin und wieder. Endlich können wir den berühmten kanadischen Schnee unter unseren Ski spüren!

Für uns geht es wieder nach Lake Louise - dieses Mal zwar mit etwas weniger Sicht, dafür mit viel mehr Schnee. Erneut begeben wir uns in die Wälder und freuen uns über 30 cm frischen Powder. Die gute Laune steigt bei uns allen und wir sind kaum zu bremsen: Treerun für Treerun machen wir unsicher, ein Steilhang mit frischem Pulverschnee jagt den nächsten. Das Gelände in Lake Louise ist wirklich abwechslungsreich: Von steileren Big Mountain Lines bis zu verspielten Treeruns hat dieses Resort alles zu bieten. Der Tag vergeht im Nu und immer noch völlig gestoked von unseren Erlebnissen auf den Pisten, geht es für uns weiter nach Panorama.

Autofahrt über den verschneiten Highway One von Sunshine Village nach Lake Louise
Tolle Aussicht auf dem Highway One © Schneemenschen GmbH

Die ca. zweistündige Autofahrt ist überhaupt nicht langweilig - entlang des wunderschönen Highways One kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Kaum ein Auto kommt uns entgegen, traumhafter Sonnenschein begleitet uns, überall liegt frisch gefallener Schnee. Wie könnte man sich bei diesem Anblick nicht in dieses Land verlieben? Langsam wird es dunkel und nach einem so eindrucksvollen Tag bekommen alle Hunger. Wir halten an einem kleinen Restaurant und stärken uns. Noch weiteren 20 Minuten Autofahrt treffen wir schließlich in dem kleinen Ort Panorama ein.

Panorama: Bester Champagne Powder

Erst am nächsten Morgen können wir sehen, was für ein kleiner und idyllischer Ort Panorama ist. Direkt von unserem Appartement aus können wir auf die Piste starten und genau das tun wir auch gleich nach dem Frühstück. Das Wetter ist traumhaft, die Pisten super präpariert, sehr breit und kaum was los.

Aber der absolute Höhepunkt steht uns noch bevor. In Skigebiet Panorama gibt es die sogenannte Taynton Bowl, diese gehört erst seit ein paar Jahren zum Skigebiet. Ein paar Minuten muss man hiken, bevor man hierher gelangt. Je nachdem, wie motiviert man ist, kann man entweder noch weiter hinein oder sich gleich vorne in das freie Gelände stürzen. Da dieses Gebiet zum Skigebiet gehört, wird die Bowl regelmäßig von der Lawinenkommission gecheckt, nach Bedarf gesprengt und erst dann freigegeben, wenn keine Lawinengefahr mehr besteht.

Champagne Powder in der Taynton Bowl
Champagne Powder in der Taynton Bowl © Schneemenschen GmbH

Um 12 Uhr ist genau dies für uns der Fall: Nach den gestrigen Schneefällen war die Bowl bis jetzt gesperrt. Keine Frage also, dass für uns das Mittagessen an diesem Tag flach fällt. Nach einem kurzen Hike stehen wir in der Bowl, vor uns feinster unverspurter Powder, Treeruns wie aus dem Bilderbuch. Es gibt kein Halten mehr und unser Lächeln wird an diesem Tag nicht mehr aus unseren Gesichtern verschwinden.

Von der Bowl aus gelangt man über einen Ziehweg wieder zurück ins Skigebiet und kann bequem wieder in den Lift steigen, was wir auch tun. Da kaum jemand im Skigebiet unterwegs ist, finden wir überall unverspurte Hänge vor. Diesen Tag wird so schnell keiner von uns vergessen. Da um 15:00 die Bowl schließt, ist der Skitag für uns danach vorbei.

Wir entspannen uns im öffentlichen Pool und erzählen uns dabei nochmal die Highlights des heutigen Tages. Am Abend treffen wir uns zum Abendessen in der RK Heliski Lodge, um den morgigen Tag zu planen, denn dieser wird den heutigen noch toppen.

Unvergessliches Erlebnis: Heliskiing

Am nächsten Tag treffen wir uns um 8 Uhr in der Heli-Lodge, wo wir erst einmal frühstücken, um uns für den Tag zu stärken. Danach bekommen wir eine Einweisung in die Verhaltensregeln beim Heliskiing, wir werden in Gruppen eingeteilt und besprechen, was man bei einem Notfall beachten muss. Dann geht es endlich in den Helikopter.

Der Heli steigt in die Luft, Spannung und Adrenalin steigen gleich mit. Beim Flug über die unberührte Landschaft kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Fast bekommen wir gar nicht mit, dass der Heli schon gelandet ist. Die Tür geht auf, einer nach dem anderen springt hinaus, wir greifen unsere Sachen und der Heli fliegt davon.

Dann stehen wir da, 10 Leute irgendwo am Berg, inmitten der gefühlten unendlichen Weiten Kanadas. Wir starten los, unser Guide voran und einer nach dem anderen hinterher.

Durch die Wälder geht es hinab und der Schnee ist tief und weich. Es fühlt sich an, als würde man schweben. Unter unseren Füßen feinster Champagne Powder, für den Kanada so berühmt ist. Die Powder-Tage in Lake Louise und Panorama waren ja schon wahnsinnige Highlights, aber dieser Tag schlägt einfach alles und das ist uns allen schon nach der ersten Abfahrt klar!

Wir fliegen verschiedenes Terrain an - Alpine, Treeruns und Pillow Lines. Alle für sich ein Highlight! Zwischendurch gibt es Mittagessen und warmen Tee. Da wir es “irgendwo im Nirgendwo” essen, ist es definitiv eine der besten Mahlzeiten meines Lebens! Nach diesem unglaublichen Tag mit unverspurten Hängen und Tiefschnee geht es zu unserer Lodge zurück. Hier bekommen wir noch einen Snack, den wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht verspeisen. Von diesem Tag werden wir wohl noch unseren Enkelkindern erzählen.

Ein letztes Mal Skifahren in der Taynton Bowl

Nachdem die letzten drei Tage geradezu perfekt waren, erwarten wir uns vom letzten Tag nicht mehr allzu viel, gerade auch weil es keinen Neuschnee gibt. Doch schnell werden wir eines Besseren belehrt: Nach ein paar Aufwärmrunden auf den Pisten, schauen wir noch einmal in die Taynton Bowl.

Ziemlich am Anfang versuchen wir unser Glück, der Schnee war anfangs noch erstaunlich gut, unten allerdings sehr ausgefahren. Also hiken wir die Bowl bis hinten durch, ca. 30 Minuten sind wir unterwegs.

Kurz nochmal das Panorama genießen und los gehts: Wir werden mit unverspurten Treeruns belohnt und können unser Glück nicht fassen! Alle sind mehr als überrascht, was auch diesen Tag für uns sicherlich unvergesslich macht.

Unten angekommen beenden wir unseren Skitag und somit auch unsere Reise mit einem freudigen Strahlen im Gesicht. Wir stoßen noch einmal auf diese supertollen Tage an, denn dieser Urlaub hat uns mehr geboten, als wir uns jemals erträumt haben.